Bewegung durch Jahrzehnte
..wie es dazu kam…………..
Bewegung durch Jahrzehnte
Auto
Wenn es wahr ist, so hab ich als erstes Wort „Auto“ gemurmelt. Und das war sicher auch deshalb, weil unterhalb unserer Wohnung das Betriebsgelände in der Schönbrunner Straße lag und die ein- und ausfahrenden Fahrzeuge mich sicherlich begeistert haben und das Wort Auto sehr rasch in meinen Wortschatz schon vor Mama und Papa – oder Mutti und Vati, wie man damals sagte, Eingang gefunden hat.
Schönbrunnerstrasse
Es war sicherlich nicht die Zeit, wo in jedem Haus mindestens ein PKW vorhanden war, aber doch kann ich mich gut erinnern, wie groß die Freude war, als mein Vater mir durch das Wohnzimmerfenster den Wanderer B 24 in hellgrün und dunkelgrün zeigte, der auf der Vis-a-Vis-Seite in der Schönbrunner Straße geparkt war. Ein wirklich schönes Auto, das uns aber nicht lange erfreute, denn sehr bald wurde dieses Fahrzeug zum Kriegsdienst eingezogen und wahrscheinlich bei Rohrbacher in Unter St. Veit zu einem Heeresfahrzeug umgebaut. Wie es der Zufall wollte, sollte unser Chauffeur dieses Fahrzeug, als er zum Kriegsdienst eingezogen war, als Dienstauto bekommen. Es tat ihm aber leid und er erbat sich einen anderen, Wagen, erzählte jedenfalls mein Vater. Mein Großvater hatte einen Chrysler. Welchen Typ weiß ich nicht mehr, er war groß und schwarz und stand immer in der Garage. Eine Sache, die damals zum guten Ton gehörte – niemand parkte sein Fahrzeug unter der Laterne, schon gar nicht einen Chrysler.
Ober St. Veit
Aber auch der war bald weg und meine nächste Begegnung mit Fahrzeugen war das staunende Betrachten von Halbkettenfahrzeugen und dann die großen Panzer. Wir wohnten in Ober St. Veit und als der Krieg zu Ende ging, kamen die Russen mit ihren Panzern über den Himmelhof oder den Lainzer Tiergarten, jedenfalls bis vor unser Haus, und schossen von dort in die Stadt Wien. Viel motorisierte Einheiten gab es nicht, dafür unzählige Pferdefuhrwerke, die bei der Treibstoffbesorgung in unserem Garten dann geparkt wurden. Diese Tiere fraßen wirklich alles, was nur irgendwie erreichbar war. Der Krieg hinterließ eine große Anzahl von Schrott. Irgendwie war meine Autoleidenschaft auch hier tonangebend und ich holte aus allen Ecken und Enden im Einzugsbereich unserer Wohnung Autoreifen, Felgen, Fahrräder nach Hause, sehr zum Missfallen meines Großvaters, der diesem Gerümpel wirklich nichts abgewinnen konnte. Es war aber, wie sich dann später herausstellte, von großem Nutzen, so viele Autoreifen, Felgen, Achsteile etc. zu besitzen, denn die Bauern gaben Gemüse und Erdäpfel viel lieber gegen solche für ihren Betrieb notwendigen Hilfsmittel her. Geld war damals nicht so wichtig, Tauschen war die Devise. Und ich hatte genug zum Tauschen angesammelt.
Fahrschule
Die Zeiten wurden normaler, die Fahrschule notwendig und ich absolvierte diese in der Fahrschule Karlsplatz. Noch heute erinnere ich mich, wie sehr der Fahrlehrer erbost war, als ich beim Hinaufschalten Zwischengas gegeben habe. Natürlich habe ich den Motor zu hoch gedreht. Woher kam das?
Schweiz
Während unserer Aufenthalte in der Schweiz, wo wir aus ernährungstechnischen Gründen immer einige Monate verbrachten, hatte ich die Gelegenheit, bei autosportbegeisterten Pflegeltern auf einen Lancia Aurelia auch ein bisschen Übungsfahrten zu machen. Und dieser Wagen sollte hochtourig gefahren werden.
Auslandsaufenthalte
Sehr bald war der Führerschein in meinem Besitz, Auslandsaufenthalte schlossen sich an die Schulzeit an und ich verdingte mich als Lastwagenfahrer für große und kleine Fuhrwerke bis zum großen M.A.N.-Zug, der sicherlich eines der kompliziertesten Fahrzeuge war, das ich je gefahren habe. Zurück nach Wien, stellte mir mein Vater einen Fiat 1100 B zur Verfügung, das ist der mit dem Reserverad außen, und ich freute mich über dieses wirklich angenehme Fahrzeug königlich.
Testfahrten ergaben, dass er den Schottenhof mit 80 kmh meisterte. Irgendwie war meinem Vater dieses Fahrzeug für mich zu schnell, und ich wurde auf einen Topolino Station Car zurückversetzt.
Nicht lange, denn mein Freund Karl-Hans und ich wogen zusammen – wie auch heute noch – 200 kg und jeder war 1,9 m mindestens groß. Das war im Topolino -womöglich noch mit zwei Mädchen – eine sehr, sehr enge Sache. Ein Fiat 100 N wurde mir als nächstes erlaubt. Es folgten verschiedenen Umbauten an diesem Fahrzeug, aber letzten Endes war mein Traumfahrzeug in meinem Besitz, und das war der Simca Aronde. Ein wunderbares Fahrzeug mit einem großartigen Motor und einem für damalige Zeiten ganz besonders sicherem Halt auf der Straße.
Ich erinnere mich an die Überholmanöver in den Strengberg-Kurven und die fantastischen Zeiten, die zwischen Attersee und Wien in diesem Fahrzeug – natürlich nur in der Nacht – erzielt wurden.
Verantwortung
Ich wurde älter und man heiratete damals noch und gründete eine Familie in voller Verantwortung für die Zukunft. Daher ja wurde der Simca gegen einen Peugeot 404 getauscht. Zuerst noch ein 403, alles Fahrzeuge, die für die großen Touren, die ich in Österreich zu fahren hatte anlässlich der Filialbesuche, hervorragend geeignet waren.
Auch die ersten Fahrten nach Ungarn mit dem 403 waren ein Vergnügen, da mich verfolgende Tatraplans oder ähnliche Polizeifahrzeuge nicht wirklich Chance hatten, mich zu erwischen. Dann aber kam die große Wende. Schon in Deutschland lernte ich, BMW-Fahrzeuge zu schätzen und so wurde der erste BMW 1800 angeschafft. Von da an blieb ich BMW treu. Der 1800 wurde bald durch einen 2000 ersetzt, der auch für verschiedene Slalom- oder Rundstreckenbewerbe herhalten musste. Dann kam der 3 Liter. Ich hatte die Baunummer 80 und war unermesslich stolz, einen so schönen und so schnellen Wagen fahren zu dürfen. Die Besuchstouren zu den Kunden und den Filialen konnten nun noch rascher abgewickelt werden. Ich ließ das Fahrzeug aber anlässlich von Kundenbesuchen immer einen Häuserblock weiter weg stehen, um nicht als überheblicher Lieferant dazustehen. Verschiedene 30er, kein SI, dienten viele, viele Kilometer, Und dann kam der erste 7er, ein 732, eigentlich schon ein herrschaftliches Fahrzeug.
Gebrauchtfahrzeuge
An dieser Stelle muss betont werden, dass ich Zeit meines Lebens nicht ein einziges Auto neu erworben habe. Ich habe immer Vorführfahrzeuge oder doch jüngere Gebrauchtfahrzeuge erworben und konnte mir dadurch aber immer eine Nummer größer leisten, weil der Anfangsverlust, wie er im ersten Jahr der Benützung entsteht, von meinem Vorbesitzer getragen wurde. So konnte ich die Anschaffung auch vor mir und den gestrengen Blicken meines Vaters rechtfertigen.
BMW
Es gab immer eine Hang zu den alten BMWs. Irgendwie geschah es, dass im Laufe der Zeit zwei bis drei BMW 327 in den Lagerhallen der Firma herumstanden. Ich schraubte viel, wechselte Zylinderköpfe, startete und erregte den Unwillen der Nachbarn, weil das Fernsehbild zusammenbrach. Es stank überall nach Benzin und ich bastelte und baute an den widerspenstigen 328-Motoren. Meine Frau war eine Zeitlang bettlägerig, und das damals übliche Dinet – jenes zusammenklappbare Servierwägelchen- war nicht für das Geschirr mehr zu gebrauchen, weil darauf die Zylinderköpfe mit den Ventilen zusammengeschliffen wurden. Eine gewisse Leidenschaft hat mich aber erfasst, und ich suchte, wo immer ich konnte, nach alten BMW-Fahrzeugen.
Halle
So entstand allmählich die Notwendigkeit, eine größere Halle zur Aufbewahrung zu suchen, und diese fand sich in der Nähe unseres neuen Betriebsgeländes in Oberwaltersdorf. 315, Dixie 327, 326, 501, 502 – schön langsam wuchs die Sammlung an. Glass 1600GTI wurde gefunden, eine Rohkarosse von einem Bertone, zwei oder drei Glass 3000-Reste wurden zu einem einzigen Ganzen zusammengefügt. Der Platzbedarf in der Halle wuchs. Ich hatte dann eine schwierige Zeit, weil meine Frau schwer erkrankte, und ein Hausbau von mir finanziert wurde.
Sobald sich die Sache aber einigermaßen konsolidiert hat, hielt ich schon wieder Ausschau und erspähte einen wunderschönen 502 mit einer 3,2 l Maschine, zweifärbig, sogar mit Anhängerkupplung, sodass ich den zweiten, den ich parallel dazu gefunden habe, hängeraufgeladen mit in die Garage führen konnte.
Reue
Einige Fahrzeuge mussten aber doch abgestoßen werden und so habe ich mich entschlossen – was ich heute noch sehr bereue – alle Vorkriegsfahrzeuge abzugeben. Das waren 327, ich glaube zwei Stück 315, ein Dixie, ein 326, alle in gutem fahrbereitem Zustand, und so weit ich informiert bin, laufen diese Fahrzeuge auch heute noch, allerdings total restauriert bei den neuen Besitzern.
Zweiräder und Ersatzteile
Auch Zweiräder haben es mir angetan und während meiner Fahrten zu den Kunden versuchte ich immer, beim nächsten Mechaniker hinein zu schauen und hab mir die Standardfrage angewöhnt. „Haben Sie irgendwo ein altes Motorrad noch herumliegen, möglichst eine Puch?“ Und siehe da, es gab deren viele, viele. Und so wurden auch diese Puch Motorräder immer mehr, und der Gesamtplatzbedarf stieg. Meine Zeit für eine Restauration wurde immer weniger, da der Beruf mich immer mehr in Anspruch nahm, und die Krankheit meiner Frau fortschritt.
Viele Fahrzeuge standen in der dann auf dem Betriebsgelände errichteten Halle, eine Unmenge an Ersatzteilen habe ich auch bei den diversen Mechanikern, die ich im Zuge meiner Touren immer wieder aufsuchte, bekommen, so dass zwei Hallen a 400 m² dichtest, möglich dichtest mit Fahrzeugen und Ersatzteilen gefüllt waren.
Mehr Zeit
Nach dem Tod meiner Frau und dem Einstieg meiner Söhne in den Betrieb konnte ich mich immer weiter zurückziehen und hatte etwas mehr Zeit, diesem meinem Hobby nachzugehen. Man traf mich selten mit wirklich reinen Fingern an, immer war irgendwo ein Ölfleck. Und wenn mich wer besuchen wollte, so traf er mich meistens inmitten meiner geliebten Oldtimer, die ja eigentlich Klassiker waren.
Oyenhausen
Durch einen glücklichen Zufall bot sich im Nachbarort Oyenhausen der Kauf einer 1700 m² großen Halle an und damit die Möglichkeit, das angesammelte Material einmal wirklich zu reinigen, zu putzen, den Lack zu polieren und die Fahrzeuge ausstellungsreif zu machen. Ein Jahr lang war ich nur mit Putzen und Sortieren beschäftigt und konnte dann zu meinem 75. Geburtstag alle meine Freunde und Bekannten einladen, das zu besichtigen, was ich mir zu meinem 75. Geburtstag geschenkt habe, nämlich ein kleines Automuseum.
Was ist darin zu sehen? Der Reihenfolge nach ein BMW 700er Sportcoupe, natürlich der mit der 2-Vergaser-Maschine und immerhin 40 PS ein sehr flottes Fahrzeug, das ich auch noch gerne bewegt habe. Dann die V8-Serie, beginnend mit dem 2,5 l Motor, der für Österreich extra so typisiert wurde aus steuertechnischen Gründen, 2,6 Einvergaser, der 3,2 l Zweivergaser in den Limousinen 502 mit kleinem Heckfenster, mit großem Heckfenster, ein 503 Zwei-Bertone und dazu noch einige Stationärmotoren, alles aus der V8-Serie. Daneben auch ein Ausschnitt aus dem Glasprogramm mit dem 1204 Cabrio beginnend, dem 1600 GT als Fortsetzung (er hat in der Zwischenzeit einen stärkeren Motor) bis zum 3 l V8 Coupe, dem sogenannten Glaseratti. Die neue Klasse ist vertreten den ersten 1500er noch mit der sechs Voltanlage, ein 2000 Automat und ein 2000 TI mit wenigen Kilometern repräsentieren diesen Bereich. Der 2000er war natürlich mit der Zweivergaseranlage und immerhin 120 PS ein sehr angenehmes, schnelles Auto, das auch so manche Slalombewerbe erdulden musste. Die ersten Fahrten auf dem damals neuen Österreichring bleiben ein Erlebnis. Dann entstand die Sehnsucht nach der kleinen neuen Klasse der 2-2er Serie. Ein Fahrzeug nach dem anderen hat sich gefunden von 1600er zum 1800er zum 2000er zum TI bis zum TII und zum Turbo, natürlich dazwischen auch so manche 1800er, verschieden Touring-Karosserien, verschiedenen Touringmodelle mit Einspritzmotoren, mit Vergasermotoren, Variationen 4-Gang, 5-Gang, alles ist vertreten bis hinauf zu den Alpina-Motoren und so manchem Rennmotor. Es ist faszinierend zu erkennen, dass die Fahrleistungen dieser Fahrzeuge auch heute noch durchaus ansehnlich sind und so manche Ralley mit diesen Fahrzeugen von mir gefahren wurde und es hat Spaß gemacht, das 2-2er-Treiben.
M
Ich hielt natürlich Ausschau nach leistungsgesteigerten Fahrzeugen und so war bald ein M5 in der Garage. Es war ein M3 und noch ein M3 aus der E 30 Serie und dann auch der 6-Zylinder M8 bald in der Halle anzutreffen. Alle wurden sie von mir auch gefahren und es macht wirklich große Freude, die besondere Charakteristik aller BMW-Fahrzeuge immer wieder zu erleben. Für mich besteht es darin, dass sie ansprechen auf das Gaspedal, auf die Bremse, gutmütig aber sicher reagieren und in den Kurven diese souveräne Haltung bewahren. Es macht wirklich Freude.
Coupes
Auch aus der Reihe der Coupes gibt es den zahmen 2000 Automat, dessen Bruder der Zweivergaser CS schon etwas mehr Freude auslöst, aber eigentlich noch nicht die richtige Dimension hat, die sich dann aber urplötzlich in der 3,0-Coupe-Serie offenbart. Da gibt es den normalen 2,8 l Motor, den 3l Motor, den 3 l SI Motor und letzten Endes die Wettbewerbsfahrzeuge, repräsentiert durch einen sogenannten Flügel 3 l CSL. Das ist dann schon wirklich sportliches Fahren, ohne dass man das Gefühl hat, über die Kapazität des Fahrzeuges hinaus zu riskieren. Auch die 6er Reihe mit 635 – sowohl als Schalter als auch Automat – steht da, und natürlich der besonders schöne und sehr angenehm schnell zu fahrende 635 M. Das war seinerzeit eine wirklich interessante Möglichkeit, große Strecken angenehm, sicher zurück zu legen. In Limousinenbereich gibt es den 30S, den 30SI und den 3,3 L, eine wahre Luxuskarosse mit vielen Dingen, die erst später in den Fahrzeugen Standard wurden. Auch ein 7er mit einer besonderen Ausrüstung, nämlich einer M1 Maschine, auch gebaut von der Firma Werginz ist eine Attraktion für sich. Daneben steht der 745er, auch ein für seine Zeit überaus fortschrittliches Fahrzeug mit technischen Lösungen, die erst Jahre später Standard wurden.
Sportwagen
Ganz ohne Sportwagen konnte ich ja denn doch nicht bleiben, so war sehr bald ein 8 50er, ein Langstreckenfahrzeug, aber auch ein Z1 der Kuriosität wegen sowie ein Z3 für den Alltagsgebrauch haben sich eingefunden. Für mich eines der schönsten Fahrzeuge ist der Z8. Den konnte ich mit wenigen Kilometern erwerben – blau, schön, schnell, angenehm, ein wirklicher Traum für mich ging in Erfüllung.
3erSerie
Nicht vergessen wollen wir die 3er Serie, beginnend mit einem 316er in dunkelblau mit wenigen Kilometern, einem 318 IS in wunderschönem Zustand, 320er, 325er – auch in der seltenen Targakarosserie und ein Kombi zeigen die vielfältigen Möglichkeiten dieser Erfolgsserie von BMW.
Wettbewerbsfahrzeuge
Wettbewerbsfahrzeuge gibt es natürlich auch. 2-2er Alpina, der mit den Schweinebacken, 3 0 Alpina Ex Opitzhauser, ein 2,8 Alpina, ein 3 25er Challenge, das Flügelcoupe mit einem besonders starken Motor aus der Werkstatt von Werginz und der von Werginz aufgebaute 6er, als Rundstreckenfahrzeug konzipiert, ein Auto, das immer wieder Ziel begehrlicher Augen ist.
Leidenschaft
Die Leidenschaft hat mich erfasst. Ich habe die Chance, mich ihr widmen zu können und so stehen einige Restaurationsobjekte noch immer in Oberwaltersdorf , z.B. ein Dixie von 1929 sowie zwei Steyrer 200, die für die nächsten Monate Arbeit genug fordern. Nicht vergessen soll man, dass meine Sammelleidenschaft auch vor Ersatzteilen nicht Halt gemacht hat.
Ordnung
Erst als ich begann, Ordnung zu machen, wurde mir klar, welch ungeheure Anzahl an Motoren, Getrieben, Hinterachsteilen, Hinterachsbrücken, Inneneinrichtungen, Karrosserieteilen, Zierleisten, Karrosserieteile wir Kotflügel etc. sich im Laufe der Zeit angesammelt haben und nun beginnt sich allmählich eine gewisse Struktur abzuzeichnen und eine Art von Ordnung einzukehren. Die verschiedenen Bremstrommeln liegen nun neben den verschiedenen Turboladern, Verteilergruppen, Ventile der verschiedenen Dimensionen, Kolben der verschiedenen Ausformungen – alles ist nun soweit geordnet, dass man unter dem Begriff Kolben auch alle Möglichkeiten, die auf meinem Lager zusammen gekommen sind, findet sowie die zahlreichen Getriebe, Differenziale, Starter, aber auch Kühler und Wärmetauscher haben sich auf einen Platz konzentriert.
Freude
Es ist natürlich die Frage, was nach meinem Ableben mit all diesen Dingen geschieht. Ich habe Freude daran, und ich kann mit großer Freude feststellen, dass einer meiner Söhne sich auch für den Automobilsport interessiert. Der zweite Sohn ist, am Rande mit Wohlwollen und großem Interesse betrachtet und zeigt an manchen Fahrzeugen großes Interesse. Die Tochter Freude daran hat, mit jenem Glass eine Wertungsfahrt zu bestreiten, den sie nach ihrer Matura, die immerhin schon einige Jahrzehnte vorbei ist, zu fahren, oder auch die Enkeltochter allmählich Freude an alten Fahrzeugen zeigt, insbesondere deshalb, weil sie ja mit diesen anfangen musste, fahren zu lernen. Da eine größere Anzahl von Enkeln noch zu interessieren ist, habe ich die Hoffnung, dass dann, wenn ich nicht mehr in meinem geliebten Edelschrott wühlen kann, einer meiner Nachkommen Freude hat, diese edlen Fahrzeuge einerseits zu bewegen und andererseits auch am Anblick große Freude zeigen wird.
Spezialinteressen
Es beginnen sich ja, Gott sei Dank, schon einige Spezialinteressen auszubilden wie z.B. mein älterer Sohn sich für Geländefahrzeuge besonders interessiert und daher eine Sammlung von Landrovern aufgebaut hat, ebenso wie Pinzgauer, Haflinger zu seinem Stall gehören, aber auch die Feuerwehrfahrzeuge aus der Steyrer 680er oder 560er Linie doch immer Interesse finden.
Die Militärfahrzeuge schrecken noch ein bisschen. Der große russische Lastwagen oder der GMC sind ja nun wirklich nicht einfach zu bewegen, aber zu vergleichen einen Russen Jeep mit einem Ami Jeep macht im Gelände allemal Spaß.
Motorräder.
Eine eigene Geschichte sind die Motorräder. Ich habe, wie schon erwähnt, viele Puch Motorräder gesammelt, auch die 350er oder 500er Motoren, habe aber dann alles in Bausch und Bogen verkauft und nur einige wenige Exemplare behalten. Natürlich konnte ich mir nicht versagen, nach einigen besonderen Stücken Ausschau zu halten und so haben sich im Laufe der Zeit einige Motorräder wieder zusammen gefunden, wobei besonders die 500er Java oder die R 75, R 35, R 25 bekannt als Wehrmachtsgespann zu erwähnen sind.
Überhaupt waren neben den vierrädrigen zweispurigen Fahrzeugen, auch eine kurze Zeit die einspurigen Fahrzeuge ein Thema meiner Suche. Sehr viele Puch-Motorräder haben dann einen großen Teil der alten Halle gefüllt und als es mir zuviel war, habe ich sie in Bausch und Bogen verkauft und nur mehr einige wenige behalten. Das sind jene Exemplare, die technisch besonders interessant sind z. B. die sogenannte „rote“ Puch 125er Zweivergaser-Maschine, vorne Teleskopgabel, hinten die Illichmann-Federung, oder aber eine Maschine, wie sie nach dem Krieg sehr oft umgebaut wurden. Das zentrale Herz, ein Puch-S4-Motor in einem T3-Rahmen, vorne eine Telegabel und rückwärts wieder die Illichmann-Federung. Dieses Fahrzeug wurde optimiert als Wettbewerbsmaschine und läuft auch heute noch sehr rasant. Oder eine 250er MCH, das ist jenes Motorrad, mit dem die Isle of Man gefahren wurde, eine reine Wettbewerbsmaschine mit doppelten Zügen, etc, etc. Die Puch-Serie wird natürlich ergänzt um das schwarze, sogenannte “Postler-Moped“ oder auch einen Puch-Roller und ein ähnliches Fahrzeug aus der Mopedserie.
Tschechien
Als wir unser Unternehmen in Tschechien hatten, mussten wir uns natürlich mit Java beschäftigen. Daraus ist verbleiben eine 500er UHC und ein 350er mit Beiwagen, beide in einem wunderschönen, neuwertigem Zustand. Da dazwischen eine Dukati oder eine Heckner oder sogar eine Jamaha mit Zweitaktmotor den Weg in meine Halle gefunden haben, ist nur meiner Leidenschaft zu verdanken, vergessene Objekte bei Altwarenhändlern aufzuspüren.
Aus meiner Jugend sind natürlich die HMW-Mopeds ein Bestandteil der Erinnerung, ebenso wie ein Fuchs-getriebenes Herrenfahrrad sowie das Lastendreirad von HMW. Aber auch ein Lastendreirad mit einem HMW–Motor, das einst der Kohlelieferant für unseren Haushalt in der Innenstadt benützt hat. Auch ein Velorett aus Tschechien mit dem 350er Java-Motor hat sich schon vor langer Zeit in unsere Hallen geflüchtet.
Natürlich ist auch meine R75-5, die einst mein Motorrad war, ebenso wie eine R60 mit der eigenartigen Vorderradgabel zusehen. Aber nicht nur motorgetriebene Fahrzeuge gibt es zu sehen, sondern auch die pedalbetriebenen, wie Puch- oder Steyrer Waffenräder, HMW Fahrräder oder andere aus der einstmals großen österreichischen Fahrradproduktion. So z.B. ein original Dusica-Rennrad oder das berühmte Puch-Rennrad.
Aber auch ein Adler-Fahrrad mit der Gangschaltung in der Tretkurbel habe ich einstmals von einem Schrottplatz geholt.
Eines der ersten Puch-Waffenräder mit dem Vollkranz an der Tretkurbel und den ganz großen Kettengliedern ausgestattet, aber auch mit einer Karbidlampe, hat sich bei mir erhalten.
Noch zahlreiche Einspurige harren der Restauration, sind sich doch meist vor dem Verschrotten von mir gerettet worden.
In Schuss halten
Nun wird man sich natürlich fragen: Wie kann man das in Schuss halten? Wie kann man die Fahrzeuge die Fahrzeuge noch hie und da bewegen, um Standschäden zu vermeiden? Eines der zentralen Probleme im letzten Jahr war die Frage der Benzinleitungen. Das heutige Benzin ist so aggressiv, dass viele der alten Benzinleitungen erneuert werden müssen. Diese Aussage allein schon beweist, dass die Fahrzeuge hie und da fahren sollen und müssen. Dazu gehört auch immer wieder eine Reparatur der festgefressenen Bremsen, ein altes Leiden, das mit wenigen Handgriffen zu reparieren ist. Aus einem sehr umfangreichen Ersatzteillager kann immer wieder fehlendes Material ersetzt werden, aber auch an Clubfreunde und BMW-Begeisterte manches Stück abgegeben werden. Insgesamt eine wirklich umfangreiche Sammlung, die nur eines beweist: eine fast krankhafte Sammelleidenschaft, orientiert an der Freude der Fortbewegung und an der Freude der technischen Meisterleistungen der von mir bevorzugten Marken, die alle Interessenten an der Entwicklung der Fahrzeug- und Fortbewegungstechnik sicher ein interessantes Feld, den+ Wissensdurst und die Neugier zu befriedigen.
Einladung
Eine herzliche Einladung ergeht damit an alle, die Lust haben, mit mir in Kontakt zu treten. Wer Interesse hat, ist wirklich herzlich eingeladen, sich mit mir in Verbindung zu setzen.*